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Arbeitsbericht

Unsere Forschungsfrage „Inwiefern wurde der Werdegang der Pastoren Heinrich Zacharias Langhans und Friedrich Lensch durch ihr Handeln im Zweiten Weltkrieg beeinflusst ?“ zum Thema „Gott und die Welt. Religion macht Geschichte“ wurde in verschiedenen Schritten, bei denen wir unserer finalen Frage ein Stück näher kamen, erstellt.

Zu Beginn fingen wir mit einem Brainstorming zum Thema „ Gott und die Welt“ unter Berücksichtigung mehrerer Quellen als Inspiration an. Hierbei waren die Quellen Bücher und Artikel, welche hauptsächlich einen aktuellen Bezug hatten. Nachdem wir uns unsere Themen, die wir als Resultat des Brainstormings entwickelt hatten, gegenseitig vorgestellt haben, wurde schnell deutlich, dass viele dieser Themen keinen persönlichen und aktuellen Bezug haben, wie es die Aufgabe verlangt. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Zeit des Nationalsozialismus für die Aufgabe am treffendsten und auch für uns persönlich am Spannendsten wäre. Somit war unsere Fragestellung auf den Nationalsozialismus eingegrenzt.

 

Nach persönlicher Neigung kamen wir auf das Thema „ Kinder vom Bullenhuserdamm“. Wir waren der Meinung, dass wir mit diesem Thema ein treffendes und spannendes Thema gefunden haben. Mit diesem Thema hat sich die Forschung aber schon oft auseinandergesetzt, so dass es dazu kaum noch etwas herauszufinden gibt. Also ließen wir diese Idee fallen. Unsere Tutorin wies uns schließlich auf Friedrich Lensch, einen Verbrecher der NS- Zeit, hin, welcher trotzdem wieder als Pastor eingestellt wurde.

Durch diesen Gedankenanstoß kamen wir auf die Idee, einen NS- Verbrecher, sowie einen positiv aufgefallenen Pastoren zu vergleichen. Zunächst kam als positiver Pastor Arnold Frank infrage. Doch bei einem Telefonat mit unserer Kontaktperson Stephan Linck – den wir durch unsere Tutorin kennenlernten - stießen wir auf Heinrich Zacharias- Langhans. Es stellte sich heraus, dass er ein sehr interessantes Leben geführt hat und man ihn gut als Vergleichsperson zu Friedrich Lensch nehmen kann, als Beispiel für positive und negative Taten der NS-Zeit.

Um uns in das gefundene Thema einzufinden, sammelten wir zunächst Informationen über beide Pastoren im Internet, um einen groben Überblick über unser Thema zu haben. Zudem recherchierten wir nach Quellen, wie Büchern, in denen Informationen über beide Pastoren vorhanden sind und bestellten uns diese oder vereinbarten Termine, um Zugriff auf diese zubekommen. Für die Beschaffung an Quellen besuchten wir hierbei Archive, Kirchen, sowie die Staatsbibliothek und führten mit mehreren Person Interviews, die sich mit den beiden Pastoren beschäftigen. Zur Strukturierung haben wir einen Zeitplan erstellt, der uns dabei helfen sollte den Überblick über die Zeit zu behalten, um rechtzeitig fertig zu werden.

 

Außerdem haben wir unsere Gruppe in zwei kleine Gruppen eingeteilt, die sich um je einen Pastoren kümmern sollten. Diese ergaben sich aus dem Material, welches jeder einzelne durch die Recherche bekommen hatte. Aber wir konnten nicht jede Quelle nutzen, da zum Teil handschriftliche Briefe Vorlagen, die nicht zu entziffern waren. Uns sind dadurch leider einige persönliche Informationen abhanden gekommen. Außerdem war es nicht möglich alle Akten und Bücher, die wir zur Themenerschließung brauchten zu finden. Es war zunächst schwierig Kontakt zu den Alsterdorfer Anstalten aufzunehmen, schließlich klappte es aber doch. Im Allgemeinen ist uns die Kontaktaufnahme zu Bezugspersonen schwergefallen, weil die zeitliche Spanne zwischen erster Kontaktaufnahme und einem Treffen zum Teil zu lang war.

Bei der Auswertung der Quellen haben wir mehrere Aspekte beachtet. Bei der Auswertung von Quellen muss man die jeweiligen Quellen immer kritisch untersuchen. Man muss bei der Analyse von Quellen immer in Bedacht ziehen, dass diese einseitig sein können. Mit diesen Bedenken haben wir zu Beginn unsere Quellen aufgeteilt, damit sich jeder Einzelne auf seine Quelle fokussieren kann, und diese am Ende den anderen Gruppenmitgliedern vorzustellen. Zunächst haben wir die Quellen mehrmals durchgelesen, um den Text zu verinnerlichen. Daraufhin haben wir den Inhalt der Quellen stichpunktartig aufgeschrieben, um die wichtigsten Informationen für die Fragestellung zusammenzufassen und um danach zu entscheiden, welche für die Fragestellung wichtig sind.

 

Daraufhin haben wir auf die einzelnen Aspekte geachtet. Zum einen haben wir darauf geachtet, wie der Autor zu dem jeweiligen Pastoren steht und ob er zeitlich mit dem Geschehen verbunden ist. Dieser Aspekt ist sehr wichtig, da bei einer großen Spanne der Zeit die Quelle an Glaubwürdigkeit verliert. Wenn es zwischen dem Autoren und dem Pastoren keine enge Beziehung gab, muss man auch die Quelle des Autors untersuchen. Man muss darauf achten welche Quellen der Autor für seinen Text verwendet hat und wie glaubwürdig und verfälscht diese sein könnten. Beim nächsten Mal würden wir mehr auf das genaue Notieren der Quellenangaben achten sowie diese notieren. Außerdem würden wir beim nächsten Mal bei der Auswertung sehr viel detaillierter vorgehen um Probleme vermeiden zu können im Bezug auf fehlende Quellenangaben.

Um mehr über unseren Inhalt zu erfahren, waren Holger Tilicki, ein Mitglied der Willi-Bredel-Gesellschaft, den wir zu Zacharias-Langhans interviewt haben sowie Stephan Linck und Pastor Jürgen Stäcker eine große Hilfe. Bei der Auswertung der Interviews haben wir zunächst darauf geachtet, ob diese neuen Informationen mit den Informationen aus den schriftlichen Quellen übereinstimmten. Dies schien uns wichtig zu sein, da je nachdem eine der Quellen noch kritischer betrachtet werden muss, um die glaubwürdigere wählen zu können. Bei neuen Hinweisen auf neue Quellen haben wir uns diese notiert.

 

Außerdem haben wir beim Interview darauf geachtet, welche Meinung unsere Kontaktperson vertritt und welche Einstellung diese gegenüber unseren Pastoren hat. Hierbei könnten nämlich auch die Informationen verfälscht werden. Zu dem schien es uns wichtig zu sein, darauf zu achten, ob unsere Kontaktperson die Absicht hat, uns mit seiner Meinung zu überzeugen. Bei diesem Aspekt ist es wichtig sich nicht überzeugen zu lassen und einen neutralen Blick auf beide Pastoren zu werfen, um für die Analyse und der Auswertung beider Pastoren, diese aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können und eine eigene Meinung zu entwickeln. Beim nächsten Mal würden wir kritischer bei unterschiedlichen Informationen vorgehen, sowie mehr auf die Meinung unsere Kontaktperson achten, um intensiver diese Sichtweise zu übernehmen oder zu hinterfragen.

Bei der Struktur der Gliederung war es uns wichtig, nach der Einleitung zur entwickelten Fragestellung beide Pastoren gegenüberzustellen. Wir wollten zunächst nach der Einleitung den Leser jeweils in die Zeit vor, nach sowie während des 2. Weltkrieges einführen im Bezug auf das Leben jeweils einer der Pastoren. Uns war es wichtig, dass der Leser zunächst über jeweils das Leben der Pastoren Hintergrundinformationen erhält, um sich mit Hilfe des Lesens beider Pastoren eine Meinung gegenüber die Fragestellung bilden kann. Schlussendlich war unsere Absicht im Fazit beide Pastoren nach Parallelen und Unterschieden im Bezug auf ihr Handeln und ihrer Einstellung in der Zeit vor, nach, sowie während des 2. Weltkrieges zu vergleichen und auch hierbei den Leser zum Denken anzuregen, damit auch der Leser eine eigene Meinung entwickeln kann und demnach unsere Sichtweise kritisiert, teilt oder auch hinterfragt.

Den Schreibprozess haben wir alle ganz unterschiedlich erlebt. Zum einen haben manche ihn als eher einfach erlebt und hatten keine Schwierigkeiten die Informationen, die sie aufgenommen hatten anzuwenden. Des Weiteren war es für die, die diesen Schreibprozess als einfach empfanden nicht so zeitaufwendig, sondern sie konnten ihre Informationen flüssig aufschreiben. Andere empfanden den Schreibprozess zeitaufwendiger, sowie mühsam. Auch nach langer Arbeit gab es meistens Verbesserungsmöglichkeiten, welche angewendet werden sollten. Dies war auch sehr mühsam. Zudem empfanden einige von uns, dass der Schreibprozess nicht so interessant war wie die Recherche. Nicht nur Verbesserungen mussten beachtet werden, sondern auch inhaltliche Lücken sind beim Scheiben aufgetreten und mussten demnach noch einmal tiefgehender recherchiert oder nachgelesen werden.

 

Aufwendig war, dass es bei verschiedenen Quellen jeweils auch andere Richtlinien für die Quellenangaben gab. Ein Problem bei dem Versuch die Lücken zu füllen war, dass es Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der Gruppe gab. Einige Male war es unklar, welche Informationen zu welchem Thema passen und was vielleicht eher unwichtig ist. Positiv schien uns, dass wir während des Schreibprozesses, das Thema immer interessanter fanden. Durch das intensive Behandeln während des Schreibens, bekamen wir einen tiefen Einblick und es entwickelten sich auch mehr Fragen, die noch erläutert werden mussten. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema wurde es auch spannender.

Im Allgemeinen hat uns das Arbeiten an dem Wettbewerb sehr gefallen. Das Arbeiten in einer Gruppe hat eine Menge Spaß gemacht. Doch auch unsere Teamfähigkeit musste sich manchmal unter Beweis stellen, denn es traten Kommunikationsschwierigkeiten auf. Außerdem verließen uns zwei Gruppenmitglieder während der Erarbeitungszeit, so dass wir verschiedene Aufgaben neu verteilen mussten. Der dadurch zusätzlich entstandene Zeitaufwand und die Mühe, mit einem nun neuen Themengebiet, das vorher jemand anderes bearbeitet hatte, umzugehen erschwerten das Arbeiten. Doch jetzt sind wir auf unseren Beitrag stolz und können nur hoffen, dass die Leser dieses Thema genauso interessant finden wie wir. Außerdem war es für einige von uns eine tolle Erfahrung zum ersten Mal jemanden zu interviewen.

 

Vieles an unserer Arbeit hat uns sehr interessiert und uns zum Nachdenken gebracht. Mit unserem Thema haben wir uns sehr mit dem 2. Weltkrieg beschäftigt, wir haben mehr erfahren, als man ansonsten im normalen Geschichtsunterricht lernen würde. Außerdem haben uns beiden Pastoren überrascht und zum Nachdenken gebracht. Bei Lensch hat uns überrascht, wie ein Mensch solche Taten ausüben kann und wie er schließlich als Pastor wieder akzeptiert wurde. Schockierend finden wir, dass ein Mensch in der Lage ist so schlimme Taten auszuüben, wie jemanden in den Tod zu schicken. Diesbezüglich stellen wir uns die Frage, wie die Kirche Othmarschen Friedrich Lensch heute ansieht und sein damaliges Verhalten beurteilt. Auch das Leben von Zacharias- Langhans hat uns zum Nachdenken gebracht. Wir können es uns kaum vorstellen, wie es sein muss unterdrückt zu werden, wenn man seine freie, sowie berechtigte Meinung äußert.

Mit unserer Arbeit wollen wir ausdrücken, wie wichtig es ist in einer Welt mit Freiheit zu leben. Kein Mensch sollte diskriminiert werden, nicht seine freie Meinung äußeren dürfen, die gleichen Rechte sowie die gleiche Würde besitzen. Wir alle wurden mit diesen Menschenrechten geboren und sind diesbezüglich dankbar heute, trotz so einer schrecklichen Vergangenheit, leben zu dürfen. Mit unserer Arbeit wollen wir zeigen, dass so eine Vergangenheit uns nicht noch einmal einholen sollte und sie soll zeigen, dass wir uns nach so einem Geschehen sehr positiv entwickelt haben.

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